AutoCharge funktioniert an insgesamt mehr als 5.400 AutoCharge-fähigen Schnellladepunkten bei der EnBW in Deutschland und bei SMATRICS EnBW in Österreich. Dank dieser Ladetechnologie können Sie Ihr Elektroauto noch komfortabler laden. Wir erklären Ihnen, was AutoCharge genau ist, wie und wo Sie es nutzen können und worin der Unterschied zu Plug and Charge besteht.
Was ist AutoCharge?
AutoCharge ermöglicht E-Auto-Fahrer*innen ein bequemes und automatisches Laden, ohne dass eine App oder eine Ladekarte zum Starten des Ladevorgangs verwendet werden muss. Das Prinzip ist einfach: Sie fahren an die Ladesäule und verbinden Ihr E-Auto per Kabel mit der Ladesäule. Der Ladevorgang startet dann ganz automatisch. Was technisch im Hintergrund passiert, erinnert an Plug & Play bei Computern. Ähnlich wie bei der Verbindung von Smartphones, Tablets oder Druckern in einem Netzwerk zuhause.
Übrigens: Ein Vorteil von AutoCharge ist die Reduzierung von Fehlerraten: Der Ladevorgang hat nämlich keine zeitliche Begrenzung , wie schnell das E-Auto mit der Ladesäule verbunden werden muss.
Wer kann AutoCharge nutzen?
Um AutoCharge nutzen zu können, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein.
- Sie haben ein aktives Profil in der EnBW mobility+ App und einen gebuchten Ladetarif
- Ihr Fahrzeug unterstützt die AutoCharge-Funktion. Dies können Sie ganz einfach in der EnBW mobility+ App prüfen.
- Ihr Fahrzeug verfügt über ein CCS-Stecker-System.
Bei Modellen von Seat, Skoda und Volkswagen haben aktuell die Hersteller aus technischen Gründen die AutoCharge-Funktion deaktiviert. In Einzelfällen können auch andere Fahrzeuge betroffen sein. Hier kann es aber vor allem daran liegen, dass bei den entsprechenden Stromern noch veraltete Software aufgespielt ist. Diese muss erst vom Fahrzeughersteller oder einer Vertragswerkstatt aktualisiert werden. Grundsätzlich sind alle E-Autos AutoCharge-fähig. Ob sie es auch nutzen können, liegt allein an den Software-Einstellungen, die der jeweilige Hersteller vorgibt.
Wie aktiviere ich AutoCharge?
Bevor Sie mit AutoCharge loslegen können, müssen Sie Ihr E-Auto zunächst registrieren. Hierfür brauchen Sie die EnBW mobility+ App.
- Öffnen Sie Ihr aktuelles Profil in der App. Wählen Sie dort Ihr entsprechendes E-Auto-Modell aus. Ist das Auto kompatibel, werden „AutoCharge verfügbar“ sowie das AutoCharge Icon über dem Fahrzeugbild angezeigt. (Hinweis: Finden Sie Ihr Modell in der Liste nicht, dann funktioniert AutoCharge leider auch noch nicht.)
- Klicken Sie dann auf „Fahrzeug wählen“.
- Nun werden Sie gefragt, ob Sie AutoCharge nutzen möchten. Dies dann über den Button bestätigen.
- Die App fordert Sie nun auf, zu einer passenden EnBW-Ladesäule zu fahren. (Über die App können Sie sich die Lademöglichkeiten in Ihrer Umgebung anzeigen lassen.)
- Sind Sie an der Ladesäule angekommen, wählen Sie in der App die Ladesäule aus, vor der Sie gerade stehen. (Achtung: Der Ladestecker darf noch nicht ins Auto gesteckt werden, da die Registrierung erst abgeschlossen werden muss.)
- Klicken Sie den „Jetzt aktivieren“-Button, um AutoCharge zu aktivieren.
- Mit Klick auf „Ja, kein Stecker“ müssen Sie nun bestätigen, dass Sie den Ladestecker noch nicht eingesteckt haben.
- AutoCharge wird nun aktiviert. Das kann kurz dauern. Sie werden anschließend gebeten, den Ladestecker im E-Auto einzustecken.
Fertig – Ihr Auto registriert und der Aktivierungsvorgang abgeschlossen. Beim nächsten Ladevorgang funktioniert dann alles von allein. Da heißt es nur noch: Ran fahren, Stecker rein, laden. Nach dem Ladevorgang können Sie gewohnt den Stecker entfernen und losfahren. Die Bezahlung erfolgt über die in der App hinterlegten Bezahlmethode.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie AutoCharge in Österreich nutzen möchten, müssen Sie Ihre Registrierung in Deutschland vornehmen.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie AutoCharge in Österreich nutzen möchten, müssen Sie Ihre Registrierung in Deutschland vornehmen.
Wo kann ich AutoCharge nutzen?
Das Laden Ihres E-Autos mit AutoCharge ist nur an Schnellladesäulen möglich, die die EnBW in Deutschland sowie unser Partner Smatrics EnBW in Österreich (Roaming) betreiben.
Leider ist das Laden mit AutoCharge an AC- und CHAdeMO-Ladepunkten nicht möglich, denn diese kommunizieren anders als CCS-Ladepunkte. Dafür sind jedoch aktuell rund 95 Prozent aller CCS-Ladepunkte der EnBW AutoCharge-fähig. Dazu zählen übrigens auch alle EnBW-Schnellladesäulen (>100 kW) in Deutschland.
Was kostet AutoCharge?
Für die Nutzung von AutoCharge zahlen Sie keine Zusatzkosten. Sie profitieren aber von mehr Komfort beim Laden. Die Abrechnung des Ladevorgangs erfolgt über das dem E-Auto zugeordnete Nutzerprofil, sowie dem damit verbundenen Ladetarif. Ihre Ladevorgänge und Rechnungen können Sie wie gewohnt in Ihrem Account einsehen.
Kurze Wartezeit bis das automatische Laden beginnt
Mitunter dauert es einen kleinen Moment, bis das Laden per AutoCharge auch wirklich startet, nachdem das Kabel angeschlossen wurde. Der Grund: Bevor das Laden losgehen kann, muss zwischen Fahrzeug und Ladesäule die Kommunikation vollständig aufgebaut sein. Wie lange das dauert, hängt meist vom E-Auto ab. Sie können aber normalerweise – wie bei einer Ladekarte oder einem Start per App – mit 10 bis 60 Sekunden rechnen.
Wie kann ich EnBW-AutoCharge deaktivieren?
Wollen Sie Ihr E-Auto verkaufen oder ein gemietetes bzw. geleastes E-Auto zurückgeben, müssen Sie die AutoCharge-Verbindung in Ihrer App manuell löschen. Dafür öffnen Sie einfach in der EnBW mobility+ App Ihr Profil und wählen den Bereich „Ladekarten & AutoCharge“. Dort können Sie dann die Option „AutoCharge deaktivieren“ auswählen und bestätigen, um den Löschvorgang abzuschließen.
Im schlimmsten Falle könnte der*die neue Besitzer*in auf Ihre Kosten laden, was Sie in Ihrer App aber sofort erkennen würden. Denn diese sendet einen Hinweis auf Ihr Smartphone, sobald ein Ladevorgang per AutoCharge gestartet wird. So können Sie ihn auch direkt wieder beenden. Löschen Sie die AutoCharge-Verbindung lieber frühzeitig aus Ihrem Konto.
AutoCharge vs. Plug&Charge
AutoCharge und Plug&Charge (PnC) funktionieren grundsätzlich gleich: Beim Einstecken des Steckers folgt automatisch die Authentifizierung und der Ladevorgang beginnt von selbst. Auf diese Weise soll der Ladeprozess so mühelos wie möglich gestaltet werden. Bei beiden Technologien ist eine vorherige Registrierung des Fahrzeugs notwendig und die Ladefunktion muss beim Anbieter aktiviert werden. Allerdings gibt es auch einige Unterschiede zwischen den beiden Ladetechnologien:
Plug&Charge benötigt im Gegensatz zu AutoCharge eine komplexe IT-Infrastruktur. Sowohl für die Ladestation als auch für das Fahrzeug ist eine spezielle Implementierung notwendig. Deshalb ist der Plug&Charge Standard (nach ISO15118) auch noch nicht allzu weit verbreitet. Für das Fahrzeug benötigt man einen „digitalen Fingerabdruck“. Dieser wird beim Einstecken des Stromkabels über eine zentrale Datenbank abgeglichen. Bei PnC kann der exakte Ablauf der Authentifizierung je nach Anbieter unterschiedlich sein. Zudem wird geprüft, ob ein Zertifikat für einen digitalen Ladestrom-Vertrag vorliegt, anschließend startet der Ladevorgang.
Bei AutoCharge wird dagegen nur das Auto identifiziert, aber nicht der entsprechende Ladestrom-Vertrag. AutoCharge nutzt einen Identifier: Dieser ist schon in jedem Fahrzeug vorhanden und kann von Ladesäulen ausgelesen werden. Bei der Identifikationsnummer (MAC-Adresse) handelt es sich um eine spezielle Kennung des E-Autos (vergleichbar mit einer Postanschrift). Damit ein Datenaustausch erfolgen kann, müssen die Ladesäule und das Fahrzeug CCS unterstützen (Combined Charging System). Ein Verwaltungssystem prüft die Identifikationsnummer. Ist alles korrekt, erteilt es der Ladestation die Genehmigung zum Laden.
Ist AutoCharge sicher?
Jedes Fahrzeug, das per CCS-Stecker geladen wird, hat eine eindeutige Identifikationsnummer. Diese wird mit der Ladesäule ausgetauscht, sobald der Stecker ins E-Auto eingesteckt wird. Und weil man die eindeutige Identifikationsnummer des Fahrzeugs nur sehr schwer ändern oder kopieren kann, gilt das Sicherheitsrisiko als eher gering. Ihre Fahrzeugdaten werden gemäß der DSGVO-Richtlinien sicher verwahrt.
Außerdem benachrichtigt Sie die EnBW mobility+ App über jeden Ladevorgang. So könnte man unbefugtes Laden jederzeit unterbinden und AutoCharge deaktivieren.
Fazit: AutoCharge macht Laden noch einfacher und komfortabler
Mit AutoCharge ist das Laden an EnBW-Ladesäulen denkbar einfach und sehr komfortabel. Einmal aktiviert muss man nichts anderes mehr machen, als das E-Auto an einer passenden Ladesäule anzustöpseln. So kann man sich bei Wind, Regen und Kälte schnell wieder ins warme Auto setzen.
Das Gute: Die überwiegende Mehrheit der Schnellladesäulen von EnBW ist AutoCharge-fähig. Von den High Power Chargern (HPC) der EnBW (>100 kW Ladeleistung) können nahezu alle Säulen für die Funktion genutzt werden. Also am besten gleich mal ausprobieren.
Als Kund*in bleibt Ihnen natürlich freigestellt, mit welcher Methode Sie sich beim Laden authentifizieren. Auch nach erfolgter AutoCharge-Registrierung können Sie weiterhin die EnBW mobility+ App oder die Ladekarte verwenden. Stecken Sie jedoch direkt den Stecker ein, erfolgt der Ladevorgang per AutoCharge.