Projektpause für „Der neue Stöckach“
Aufgrund der aktuellen Situation am Immobilienmarkt hat sich die EnBW dazu entschlossen, das Projekt „Der neue Stöckach“ zu pausieren. Wir haben mit Stefanie von Andrian, Leiterin Immobilienmanagement der EnBW, über die Gründe und nächsten Schritte gesprochen.
Frau von Andrian, warum legt die EnBW beim Projekt „Der neue Stöckach“ eine Pause ein?
Für viele Bauprojekte haben sich die Rahmenbedingungen grundlegend gewandelt: Materialmangel, eine drastische Baukostensteigerung, ein geändertes Förderregime und ein deutlicher Zinsanstieg erfordern ein Umdenken und stellen zahlreiche Bauvorhaben sowie deren Wirtschaftlichkeit in Frage. Dies gilt auch für unser Quartiersentwicklungsprojekt „Der neue Stöckach“.
So ist es. Und diese ist uns nicht leichtgefallen. Aber unsere Vision eines Leuchtturmprojekts für die Quartiersentwicklung können wir aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen Stand heute im Stuttgarter Osten nicht realisieren. Dies bedauern wir sehr.
Nein. Zum einen: Wir haben uns entschieden, das Projekt vorerst zu pausieren, bis sich die Lage auf dem Immobilienmarkt erholt hat. Diese Pause wollen wir dafür nutzen, die laufende baurechtliche Planung so weit wie möglich voranzutreiben. Darauf haben wir uns mit der Stadt Stuttgart verständigt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass das Projekt kurzfristig wieder aufgenommen und realisiert werden kann, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessert haben. Dies macht aus meiner Sicht deutlich, dass wir weiterhin an das Quartier als bedeutendes Projekt für die zukunftsfähige Stadtentwicklung in Stuttgart glauben.
Das ist mir besonders wichtig, vor allem für alle Teilnehmenden, die sich in den vergangenen Jahren engagiert eingebracht haben: Die Zielsetzungen des Quartiers, die im bereits genehmigten Rahmenplan festgeschrieben sind, bleiben bestehen. Und damit auch die Planungen mit all den guten und innovativen Vorschlägen aus den Bürgerdialogen – sie sind somit weiterhin wesentliche Bestandteile des Projekts. An dieser Stelle möchte ich mich schon heute für das Miteinander bedanken – bei allen Teilnehmenden der Bürgerdialoge ebenso wie bei allen Projektpartner*innen. Auch wenn sich das Projekt verzögert: Die innovativen Ziele und die vielen eingebrachten Ideen machen den neuen Stöckach erst zu einem besonderen Quartier.
Zurzeit befinden wir uns in Gesprächen mit der Stadt Stuttgart und der IBA’27. Hier müssen wir uns zu verschiedenen Punkten noch austauschen – beispielsweise ob es eine Zwischennutzung am Stöckach geben wird oder nicht. Sobald wir derzeit noch offene Fragen geklärt haben, können wir mit der Bürgerschaft in den Dialog treten, um den aktuellen Stand zu erläutern und Fragen zu beantworten. Hier bitte ich alle Interessierten noch etwas um Geduld.
Nachdem wir in den vergangenen Monaten die baurechtliche Planung in vielen Punkten abgearbeitet haben, werden wir nun die noch offenen Punkte weiter mit der Stadt Stuttgart vorantreiben und hoffentlich in absehbarer Zukunft das Baurecht für das Projekt erlangen. Zudem haben wir der Verwaltungsspitze der Stadt Stuttgart angeboten, dass wir unsere Expertise im Bereich Nachhaltige Quartiere in die Aktivitäten zur Umsetzung der Klimaschutzziele der Stadt Stuttgart einbringen.
Weitere Informationen können Sie unserer Pressemitteilung entnehmen.