Erstmals bot sich diese Gelegenheit bei einem Solarpark 2017 für die Bürger*innen in Tuningen im Schwarzwald. Oder zuletzt im bayerischen Maßbach. Dort weihte die EnBW im Oktober 2021 einen Solarpark mit 28 Megawatt ein. Ob vergangene oder künftige Angebote, sie richten sich nur an Interessierte, mit einem Erst- oder Zweitwohnsitz in regionaler Nähe zum Projekt.
Die Vorteile
„Was haben wir davon?“ Diese Frage stellen Bürgermeister*innen oder Gemeinderät*innen häufig. Darauf gibt es zwei einfache Antworten: Zum einen profitieren die Bürger*innen vom wirtschaftlichen Erfolg. Zum anderen bleibt deren Risiko äußerst gering, weil die Beteiligung erst beginnt, nachdem der Bau abgeschlossen ist. Das ist Standard beim Beteiligungsmodell der EnBW. Eine Aussicht, die erheblich zur Akzeptanz des Vorhabens beiträgt.
Wer kann teilnehmen
Beteiligen können sich ausschließlich Bürger*innen der örtlichen Gemeinde. In bestimmten Fällen auch die der Nachbargemeinden - je nach Gestaltung des Projekts. Nach enger Abstimmung zwischen EnBW und Gemeinde wird die Öffentlichkeit ausführlich informiert: in Gemeinderatssitzungen, über regionale Anzeigen oder Artikel in örtlichen Print- und Onlinemedien. Mehr und mehr werden Social Mediakanäle genutzt wie im Falle Maßbach. Mit seinem Engagement auf Facebook und Instagram, hatte sich der Bürgermeister, Matthias Klement, sehr für dieses Vorhaben eingesetzt: Bereits nach einer Woche investieren 50 Teilnehmer*innen über 300.000 Euro.
So funktioniert die direkte Bürgerbeteiligung der EnBW für Solar- und Windkraftprojekte.
Matthias Klement, als Bürgermeister von Maßbach waren Sie eng in das Verfahren zur Finanzbeteiligung eingebunden und haben auf das Projekt unter anderem über Facebook und Instagram hingewiesen.
Was hat Sie an diesem Angebot überzeugt?
Klement: Diskussionen über Erneuerbare Energien gab es natürlich auch bei uns. Die Aussicht aber, dass die Bürger*innen vor Ort finanziell beteiligt werden, war dann doch überzeugend.
Erlebten Sie von Beginn an Zustimmung oder gab es auch Hindernisse?
Klement: Einige Bürger*innen gab es tatsächlich, die wegen der Größe Bedenken hatten. Immerhin handelte es sich um 42 Hektar die bebaut werden sollten und manche beklagten den Verlust von Ackerflächen. Allerdings waren nach zwei Wochen bereits 350.000 Euro gezeichnet. Mein Eindruck war, dass die Bürger*innen grundsätzlich bereit waren. Wir mussten sie nur noch ein wenig aktivieren.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit der EnBW erlebt?
Klement: Als sehr angenehm. Ich habe keinen Grund, mich zu beschweren. Mit den Projektentwicklern vor Ort haben wir auf Augenhöhe kommuniziert. Gab es mal die eine oder andere Schwierigkeit, haben wir diese gemeinsam lösungsorientiert beseitigt.
Würden Sie Ihren Bügermeisterkolleg*innen dieses Modell empfehlen?
Klement: Unbedingt. Für Kommunen ist das ein sehr interessantes Wertschöpfungsmodell. Wichtig ist, die Bürger*innen von Anfang an zu informieren und zu sensibilisieren. Das erhöht deutlich die Akzeptanz, zumal nicht nur die Beteiligten profitieren, sondern auch die Umwelt.
Nach den positiven Erfahrungen der vergangenen Beteiligungsprojekte bereitet die EnBW entsprechende Angebote für 2022 vor. Bereits im Frühjahr bietet sich die nächste Gelegenheit für Bürger am Windpark Hüttersdorf. Und auch für weitere Solarparks werden entsprechende Angebote zwischen EnBW und verschiedenen Gemeinden bereits besprochen.
Übrigens: Bereits im Jahr 2014 bot die EnBW ein Beteiligungsmodell an – es war das erste bundesweit. Damals handelte es sich um 17 Windkraftanlagen an verschiedenen Standorten innerhalb Deutschlands.
Innerhalb festgelegter Gemeinden bietet die EnBW Interessierten an, sich finanziell zu beteiligen. In der Regel mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einer Rendite von 2,7 – 3 Prozent. Schon ab 500 Euro kann man einsteigen. Zeichnen lässt sich das Darlehen innerhalb einer definierten Frist.
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